Fedor Prosin

Fedor Prosin wurde am 24. Juni 1920 in Bulaj im Kreis Winniza in Russland geboren. Nach seiner vermutlichen Verschleppung nach Deutschland arbeitete er als Zwangsarbeiter in der Zeche Hannibal an den Klärbrunnen in Bochum Hofstede. Dieses Steinkohlebergwerk war eine der ersten Tiefbauzechen im Norden Bochums. Wie rund 726 andere Ostarbeiter arbeitete er in der Zeche und schlief im Lager an den Klärbrunnen.
Am 04. September 1944 starb er dort, im jungen Alter von nur 24 Jahren, an Lungentuberkulose, was meist ein Zeichen eines geschwächten Immunsystems in Folge von Mangelernährung ist. Es ist möglich, dass er Opfer der Verantwortlichen für die Lebensmittelversorgung geworden ist, die in der Zeche Hannibal einen großen Teil der Nahrung, die den Zwangsarbeiten Zustand, nicht verteilt haben, sondern an ein Schwein verfütterten, welches sie für sich selbst mästen wollten. Solche skrupellosen Fälle von Lebensmitteldiebstahl waren nicht ungewöhnlich, sodass viele Zwangsarbeiter, die ohnehin schon nicht genug Nahrung bekamen, noch mehr unter Hunger leiden mussten.
Da nirgendwo die Namen seiner Eltern oder anderer Angehöriger vermerkt sind, ist es wahrscheinlich, dass diese nie von seinem Tod und dessen Umständen erfahren haben.