307 Zwangsarbeiter*innen

Ein Projekt der Hildegardis- und Goetheschule Bochum

Tag: 16. November 2019

  • Unser neues Projekt

    Dem ein oder anderen ist vielleicht bereits aufgefallen, dass wir noch nicht einmal die Hälfte des Schuljahres vorüber haben und wir bereits das Projekt durch das fertig- und aufstellen des Denkmals so gut wie abgeschlossen haben. Doch wie geht es jetzt mit uns weiter? – Natürlich haben wir schon ein neues Projekt: Stolpersteine.
    Sicherlich haben Sie schon einmal einen Stolperstein auf der Straße oder vor einem Haus gesehen, leider kann man meistens die Inschrift dieser Steine nicht mehr entziffern, da sie durch Wind, Wetter und Fußgänger abgenutzt aussehen. Deshalb war die erste Aufgabe unseres Kurses, dieses Problem wenigstens in Teilen Bochums zu beheben: Motiviert gehen wir in Kleingruppen zu den Steinen und putzen sie bis sie wieder glänzen. Selbstverständlich befassen wir uns nicht nur mit dem Verschönern dieser Steine, sondern werden zukünftig selbst neue Biographien erarbeiten und dabei mithelfen Stolpersteine zu verlegen. Denn auch auf diese Art können wir Opfern des zweiten Weltkrieges und der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gedenken. Die gedemütigten, verfolgten und getöteten Menschen haben genauso ein Denkmal, wie die Helden verschiedener Nationen verdient, da sie durchgehalten haben und gegen die Unterdrückung angekämpft haben.
    Also wenn Sie das nächste Mal einen Stolperstein sehen, dann nehmen sie sich doch einfach die Zeit kurz stehen zu bleiben und sich die wenigen Daten auf der kleinen Gedenktafel durchzulesen, denn auch so können sie an diese Opfer des Krieges denken und symbolisieren, dass ihr Tod nicht umsonst gewesen ist!

    Vorher:                                                                                                                                                                Nachher:

  • Das Denkmal ist fertig und befindet sich auf dem Blumenfriedhof!

    Was für ein Tag! Nach einem nervenaufreibenden, doch vor allem sehr kalten Tag können wir mit Freude verkünden, dass die Stelen auf dem Friedhof stehen.
    Schon morgens gegen halb zehn hat das Technische Hilfswerk damit begonnen die Betonfundamente aus Dortmund zu unserem Blumenfriedhof zu befördern. Kein leichtes Unterfangen, bei einem Gewicht eines Betonklotzes von 5,6 Tonnen! Doch die Arbeit ging weiter, schließlich mussten die Fundamente vom Lastwagen in den Boden befördert werden. Da war schon Millimeterarbeit gefordert, vor allem weil uns der Einsatzleiter erklärte, dass sie einen Einsatz in dieser Art noch nie vollbracht haben. Dafür schonmal Hut ab, denn die Fundamente landeten ohne größere Komplikationen in den ausgehobenen Löchern. Jedoch mussten dann erst im Anschluss die beiden Gedenkstelen beim Ausbildungszentrum in Bochum von ThyssenKrupp abgeholt werden und die Kälte begann langsam an uns zu nagen… Doch als die Stelen letztlich ankamen, tat sich für uns ein viel größeres Problem auf: die Löcher für die Stelen in den Betonblöcken waren lediglich 15cm breit. Die Stele an sich ist zwar nur 10cm breit (wiegt aber trotzdem 1,8 Tonnen), doch es wurden noch zusätzliche Stabilisatoren an beiden Seiten des Denkmals angebracht, wodurch die Stele 20cm breit wurde. Die Stabilisatoren mussten jetzt ab und für einen Moment konnte man wirklich daran zweifeln, dass das Denkmal pünktlich fertiggestellt ist.
    Glücklicherweise konnte uns Herr Mink im späteren Verlauf des Tages berichten, dass die Stelen stehen und gegen 15 Uhr nur noch Herr Wicking für den Feinschliff geblieben ist. Daher kommt vom Projektkurs aus natürlich ein ganz großer Dank an den THW, ohne dessen Unterstützung das Denkmal definitiv nicht stehen würde, sowie allen anderen tatkräftigen Helfern und Unterstützern, den ehemaligen Projektkursen und natürlich Herrn Wicking, der so viel Herzblut und Engagement zur Umsetzung des Projektes beitrug und weiterhin beiträgt.
    Wir möchten sie auch nochmal herzlich zu dem von uns organisierten Volkstrauertag am 17.11.2019, den morgigen Sonntag einladen, wo sie nach der Kranzniederlegung das Denkmal für die 307 Zwangsarbeiter auf dem Blumenfriedhof bewundern können.